Das Atmen, welches für die meisten von uns selbstverständlich ist, ist bei sehr vielen Menschen eine tägliche Beschäftigung.

Ohne Atmung gibt es kein Leben: Atmen ist also Leben. 

Ich möchte hiermit aufmerksam machen, dass die Reflektorische Atemtherapie für viele, dazu gehören (leider) auch Ärzt*innen, noch eine sehr unbekannte Therapie und Behandlungsform ist.

Und das ist sehr schade, denn diese Therapieform hilft dem Atmungs- sowie vegetativen Nervensystem wieder in Balance zu gelangen: 

Das Zwerchfell, welches der Hauptatemmuskel ist, steht im Mittelpunkt der Behandlung. 

Die Atemhilfsmuskulatur wirkt zwar unterstützend, wenn das Zwerchfell jedoch nicht mehr richtig aktiv ist, müssen die Hilfsmuskeln mithelfen und verspannen schneller, dies führt zu Verspannungen im Nacken- und Rückenbereich. 

Um diesen Teufelskreis zu beenden, muss das Zwerchfell, wieder besser schwingen können. Dies wird durch gezielte Atemtechniken stimuliert.

Sauerstoff im Allgemeinen bietet die Basis vieler Energieprozesse der einzelnen Körperzellen, ist also lebensnotwendig.

Viel wichtiger ist jedoch, dass die Stoffwechselendprodukte wie zum Beispiel CO2 wieder abgeatmet werden müssen. Steigt die Konzentration im Blut an, kommt es zu einem Ungleich im Säure-Basen-Haushalt und wiederum zu Funktionsstörungen des gesamten Körpers. 

Der Körper befindet sich in einem Alarmzustand. Auf dieser Grundlage kann der Körper nicht entspannen, da er alles dafür tut, diesen Notfall auszugleichen. 

Entspannung ist jedoch wichtig, damit der Körper auch regenerieren und sich zum Teil selbst heilen kann. 

Lungengeschädigte Patient*innen benötigen also die Hilfe, wieder besser atmen zu können, um die oben genannten Folgen zu verhindern bzw. zu mindern. Die Behandlung mittels gezielter Techniken ist darauf spezialisiert, den Körper wieder besser und tiefer atmen zu lassen und das wieder völlig unbewusst, ruhig und gelassen.

Wie läuft so eine Behandlung ab? 

Eine Behandlung dauert 60 Minuten, zu Beginn wird der Oberkörper mit heißen Tüchern auf die Behandlung vorbereitet.

Es folgen manuelle Techniken den gesamten Körper betreffend. Zwischen den einzelnen Griffen werden Atempausen gelassen. Diese intensivieren die Entspannung des Patienten und führen zu einer weiteren Selbstwahrnehmung. Da jede*r Patient*in und dementsprechend der Körper sehr individuell ist, wird auch die Behandlung individuell gestaltet.

Wichtig zu wissen: 

Für die RAT-Behandlung wird in Deutschland eine Heilmittelverordnung benötigt, welche ein Arzt, mittels festgestellter Diagnose ausstellen lassen kann.